War Profiteers

Ivo Skoric ivo at reporters.net
Wed Oct 27 16:46:20 CEST 2004


I just checked the charts for major US weapons manufacturers and
military support corporations. Halliburton had a huge slump in 2001,
but since then the stoch value quadruppled (4x) thanks to no-bid
contracts its former chariman, now vice-president of the US provided
to its subsidiary Kelog...
Lockheed Martin, Northrop Gruman, General Dynamics, Raytheon - they
all have similar charts - slump after 9/11, then a huge spike by mid-
2002, perhaps in anticipation of the vengeful vigilantism that US was
about to embrace; a slump after that, denoting investors impatience
with delaying the crusade, and a steady growth since March 2003, as
the crusade has begun.
Boeing and General Electrics were not as blessed - perhaps because
they are too much involved with non-military products. Both suffered
greatly in the aftermath of 9/11. And the war did not lift them up
much.

ivo


On 27 Oct 2004 at 5:43, Tim Slater wrote:



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WALL-STREET-VORSCHAU (25.10.2004 SPIEGEL)

Krumme Geschäfte mit dem Krieg

Von Marc Pitzke, New York

Rüstungswoche an der Wall Street: Mit den großen Waffenkonzernen und
zivilen Vertragsfirmen wie Halliburton legen die Kriegsgewinnler ihre
Quartalsbilanzen vor. Die Branche boomt - doch nicht immer geht es
mit
rechten Dingen zu.


New York - 444,8 Millionen Dollar für General Electric. 51,9
Millionen
Dollar für Pratt and Whitney. 25 Millionen Dollar für Northrop
Grumman. 16,4 Millionen Dollar für Lockheed Martin. 7,5 Millionen
Dollar für Raytheon.

Die Rüstungsbranche blüht. 786 Millionen Dollar an nagelneuen
Rüstungsaufträgen hat das US-Verteidigungsministerium allein in der
vorigen Woche vergeben. Die Bombengeschäfte gibt die Pressestelle des
Pentagons jeden Tag Punkt 17 Uhr, in einer kurzen, knappen Mitteilung
bekannt, über die meist nur die militärische Fachpresse berichtet und
vielleicht ab und zu mal das "Wall Street Journal" in einer
Randnotiz.

Dabei ist dies einer der atemberaubendsten Booms der jüngsten
US-Wirtschaftsgeschichte. Denn der Auftraggeber ist, dank des
endlosen
Kriegs gegen den Terror, fast endlos spendabel: Für das kommende Jahr
hat das Pentagon schon jetzt Rüstungsaufträge im Wert von mindestens
420 Milliarden Dollar veranschlagt. Hinzu kommen die laufenden
Unterhaltskosten für die Truppenpräsenz in Afghanistan und im Irak:
Ersatzteile, Wartung und Munition (72 Milliarden Dollar), sowie
zivile
Aufträge für den Heimatschutz (32 Milliarden Dollar) - macht über
eine
halbe Billion Dollar.


Rüstungsboom begann mit Bushs Wahl

Wenn man die Gesamtkosten aller 77 neuen Waffenprogramme addiert, die
Washington dieser Tage in Entwicklung hat, kommt man nach Berechnung
der "New York Times" sogar auf 1,3 Billionen Dollar. Dies wäre die
größte Rüstungsexplosion seit dem Kalten Krieger Ronald Reagan.

Während der Rest der US-Börse dahin krebst, geht es den Waffenbauern
blendend. Der Kurs des weltgrößten Rüstungskonzerns Lockheed Martin
hat sich seit den Zeiten vor dem 11. September 2001 mehr als
vervierfacht. Morgen, wenn Lockheed ein letztes Mal in diesem Jahr
Quartalszahlen bekannt gibt, könnte es einen weiteren Kurssprung
geben. Northrop Grumman (Bilanztermin: Mittwoch) hat ebenfalls enorm
zugelegt, mit Jahresumsätzen, die sich seit dem Amtsantritt des
selbsternannten US-"Kriegspräsidenten" George W. Bush verdoppelt
haben. Ähnlich geht es Boeing (Bilanztermin: Mittwoch) und Raytheon
(Bilanztermin: Donnerstag).

Der Erfolg seines Unternehmens, sagt Lockheed-Sprecher Thomas
Jurkowsky, liege an der "veränderten geopolitischen Landschaft",
sprich: dem Krieg gegen den Terror. Doch der Erfolg begann nicht erst
mit den Anschlägen an 9/11, sondern bereits zehn Monate zuvor - mit
der Wahl Bushs. Dessen Wahlkampfversprechen beglückte die Branche
schon 2000: "Ich werde das amerikanische Volk gegen Raketen und
Terror
verteidigen", schwor er damals. "Ich werde beginnen, das Militär des
nächsten Jahrhunderts zu schaffen." Und das war, bevor ihm al-Qaida
dazu die Rechtfertigung lieferte.


Fette Aufträge an die "usual suspects"

Erfreut schossen die Kriegskonzerne Bush und seinen Republikanern in
jenem Wahlkampf 9,1 Millionen Dollar an Parteispenden zu - fast
zweimal so viel wie sie für die Demokraten locker machten (sicher ist
sicher). Noch im selben Jahr begannen die Kurse der Waffenunternehmen
anzuziehen. "In dem Moment, da die Öffentlichkeit und die Investoren
merkten, dass Bush eine Chance aufs Präsidentenamt hatte, gingen die
Rüstungsaktien sofort hoch", sagte der Branchenexperte Paul Nisbet
dem
"Wall Street Journal". Dann kam 9/11 - "und die Schleusen öffneten
sich", so Gordon Adams, Rüstungshaushaltsexperte unter Bill Clinton.

Das Center for Public Integrity - eine unabhängige "Watchdog-Gruppe",
die den Geldfluss in Washington untersucht - hat sich die Vergabe von
US-Rüstungsaufträgen kürzlich einmal etwas genauer angesehen. Das
Ergebnis, zusammengefasst in der lesenswerten Studie "Das Outsourcing
des Pentagons": Nur 40 Prozent aller Verträge kämen in "offenem
Wettbewerb" zu Stande. Der Rest werde den Begünstigten "außerhalb des
Auktionsverfahren" zugeschachert, also auf Beschluss im stillen
Kämmerlein.

Vetternwirtschaft wie gehabt: In den sechs Jahren von 1997 bis 2003
gingen nach Recherchen des Centers die fettesten Aufträge stets an
die
"usual suspects" Lockheed Martin (94 Milliarden Dollar), Boeing (82
Milliarden Dollar), Raytheon (40 Milliarden Dollar), Northrop Grumman
(34 Milliarden Dollar) und General Dynamics (33 Milliarden Dollar).
Dies waren zugleich auch die fleißigsten Wahlkampffinanziers Bushs.


Zehn Millionen Dollar eingefroren

Aber auch die Zivilbranche kassiert ab. Über 150 amerikanische
Vertragsfirmen teilen sich lukrative Wiederaufbau-Aufträge in
Afghanistan und im Irak im Wert von insgesamt über 51 Milliarden
Dollar. Ganz oben auf der Liste, allseits bekannt: Halliburton, das
seine letzten Quartalszahlen ebenfalls morgen präsentiert.

Daran ändern auch die Ermittlungsverfahren nichts, die inzwischen
wegen Wucherverdachts gegen den texanischen Konzern anhängig sind.
Halliburton - das mit seinem ehemaligen Chef und jetzigen
US-Vizepräsidenten Dick Cheney beste Connections ins Weiße Haus hat -
hat der Regierung über seine Tochter Kellogg Brown & Root bisher über
12 Milliarden Dollar allein im Irak in Rechnung gestellt. Davon sind
aber fast drei Milliarden Dollar nach Aktenlage des Pentagons
"fraglich" oder "nicht belegbar".

Dabei ist Halliburton gar nicht mal das einzige Unternehmen, das im
Verdacht steht, beim Krieg kräftig abgezockt zu haben - mit oder ohne
Wissen der Regierung. Vor drei Wochen zum Beispiel beendete das
Pentagon alle Geschäftsverbindungen mit der profilierten Wachfirma
Custer Battles und fror zehn Millionen Dollar noch ausstehenden
Honorars ein. Grund: In einer Zivilklage werfen ehemalige Mitarbeiter
der Firma vor, über gefälschte Rechnungen und Scheinfirmen
zweistellige Millionensummen erschwindelt zu haben. Auch das Pentagon
wollte anfangs klagen, nahm aber dann überraschend wieder Abstand
davon. Als Erklärung war zu hören, die geschädigte Partei existiere
ja
nicht mehr - die provisorische Koalitionsverwaltung im Irak.


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