[syndicate] nothing new

guibertc guibertc at criticalsecret.com
Fri Nov 18 12:47:03 CET 2005


I do not speak Germanic languages -not at all, but can be I have a good
mechanical translator online so I have read in this certain way (so
abstracting it in my head) this radical and beautiful text without any
concession as a real vision of the returning times.


On 18/11/05 12:22, "Peter Luining" <email at ctrlaltdel.org> probably wrote:

> ctgr-pavu.com wrote:
>>>  you're getting old, like the bore
>> 
>> 
>> bore lays at the begining of many things,
>> such as
>> creation of the world,
>> that is the THE ov old.
>> 
>> 
>> 
> 
> 
> Yep, "avant-gardist" Serner wrote it all in 1915
> 
> 
> „Die Welt ist langweilig. Diese Tatsache ist ebenso unbestreitbar wie
> ungenü-gend vorbereitet. […] Der jeweilige Zustand der bewohnten
> Erdoberfläche ist al-so lediglich das folgerichtige Ergebnis einer
> unerträglich gewordenen Langeweile.Die beliebte Unterscheidung zwischen
> Kultur und Zivilisation bricht sich in die-ser Perspektive an dem
> Bedürfnis, sich zu betäuben. Nur von diesem Ende aus ist es zu
> verstehen, dass Millionen Menschen dem Wink Einzelner, einander
> tot-zuschlagen, demütig, willig, oft sogar begeistert gehorchen.“„Alles
> wird selbstverständlich. Man lügt, betrügt, frisst, sauft, schläft bei,
> ist Sozi-alist, Royalist, Philatelist, Sänger, Souffragette und Soldat.
> Aber das geschicktverstecke Gespenst der Langeweile steht weiß hinter
> allem und fängt sich endlichmit einem kurzen Griff die ganze Bande. Der
> Staatsmann klingelt, der Vorhanggeht auf: Krieg! […] Die Zeitungen
> schreien hurrah und telephonieren mit dem Ministerium […]; Musik zieht
> auf und ersäuft jede Änderung; große Reden wer-den auskalkuliert,
> historisch-wertvoll gefeilt und in die nun berauschte Menge ge-träufelt;
> Hochämter inseriert und der liebe Gott wird persönlich bemüht,
> dasSchlachten zu protegieren. […] Der Staatsmann in seiner Loge hat sein
> Spekta-kel, die Menschheit einen grausigen Zeitvertreib, und der große
> Tod, der Hun-derttausende erlöst, verneigt sich vor der Langeweile, die
> schon nach dem erstenAkt die Zuschauer und Akteure wieder befällt.“„Ja,
> die Welt ist langweilig. Der Zeitpunkt, diese unbestreitbare Tatsache
> sichganz zu eigen zu machen, ist günstig. Ich erhoffe mir von ihrer
> allgemeinenVerbreitung die wirksamste Bekämpfung der Langeweile".
> 
> 
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