newsletter#2/12

FORUM STADTPARK forum at mur.at
Fri Dec 7 13:00:52 CET 2001


sa 8. dezember 06:00            forum stadtpark theater

ZWISCHEN NACHT UND TAG von Franz Weinzettl
mit Robert Kahr
Regie: Ernst M. Binder; Bühne: Carlos Schiffmann; Kostüme: Andrea
Plabutsch; Dramaturgie: Alexandra Rollett
weitere Aufführungen am: sa 8. dezember 20:00,  so 9. dezember 20:00, di
18. dezember 20:00, mi 19. dezember 20:00, do 20. dezember 20:00, fr 21.
dezember 20:00, sa 22. dezember 6:00 & 20:00
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sa 8. dezember 14:00 - 18:00

Forum X-MAS shop
oberflächen 2 -special: Xmas-Fotos von Steffen Strassnig
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di 11. dezember 20:00
D Vortrag

Ursula Graf: “Flagship Stores: Die Inszenierung von Designerwelten“
Flagship Stores großer Modedesigner haben sich weit davon entfernt, nur
als Umschlagplätze für modische Artikel aufzutreten. Sie erheben sowohl
an den Konsumenten als auch an den Architekten weiter gehende Ansprüche.
Für den Architekten bedeutet dies zunächst, dass die in der
traditionellen Ladenplanung vermittelten werbepsychologischen Parameter
in der Flagship Store Architektur nur rudimentär anwendbar sind.
Althergebrachtes über den richtigen Einsatz von „Warenträgern“,
„Kundenleitwegen“ oder „Warenplazierung“ und dergleichen wurde obsolet.
Ein neues Werkzeug in der Vermarktung von Luxusgütern hingegen ist die
Mythologisierung. „Der Mythos kann kein Objekt, kein Begriff, keine Idee
sein.“ stellte Roland Barthes 1956 fest, und weiter: „Er ist eine Weise
des Bedeutens, eine Form.“ Der Architekt steht nun vor der Aufgabe, ein
möglichst klares Bild der Welt und der Lebensphilosophie des Designers
(das zumeist so klar nicht ist und letztlich auch aus gewissen
Unschärfen seinen Reiz bezieht) zu stilisieren. Das Endprodukt ? der
gestaltete Raum ? vermag im geglückten Fall, ein kohärentes  Image über
die Wirkung der Form zu transportieren. So eingesetzt, wird Form zu
einer dreidimensionalen Projektion, die nicht nur ein Objekt der
Wahrnehmung konstituiert, sondern ein Objekt der Verführung. Die
Botschaft ? das Mitteilungssystem zur Mythenbildung ? liefern die
Modedesigner zumeist selbst. Anhand von zwei sehr unterschiedlichen
Marken der Luxusklasse, Comme des Garçons und der jüngsten Entwicklung
im Hause PRADA, wird der imagebildenden, architektonischen Formgebung
von Designerwelten nachgegangen. Ein Ausflug nach Belgien zu den
Flagship Stores noch junger aber bereits etablierter Labels (Ann
Demeulemeester und Walter Van Beirendonck) ermöglicht es, den Ursprung
der Mythenbildung etwas transparenter zu machen. Ursula Graf geboren
1962, studierte Kunstgeschichte an der Universität Wien, Mitinitiatorin
des >modebus< (mobilies Modeforum), arbeitet als freie Journalistin mit
Schwerpunkt Architektur/Design/Mode in Wien.
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mi 12. dezember 20:00 Lesungen

Petra Ganglbauer: Niemand schreit (Milena, 2001), Christian Futscher:
Nidri. Urlaub total (Droschl, 2000) / Eintritt: öS 60,- / € 4,36
Petra Ganglbauer legt mit Niemand schreit nach schräger garten texte
ihre zweite Veröffentlichung in diesem Jahr vor. Der neue Prosaband der
gebürtigen Grazerin umkreist die Themen Macht, Gewalt und Ohnmacht
anhand der Strudel aus Einschüchterung, Irritation und Angst, in die die
Ich-Erzählerin gerät.
Christian Futscher: Urlaub total ist zwar schon ein Jahr alt, gerade
aber und nicht nur wegen der zeitlichen Unabhängigkeit aller
Urlaubswünsche beansprucht der Text dauerhafte Gültigkeit. Der
fragmentarische Urlaubsroman ist literarischer Livemitschnitt ebenso wie
bewusst verscherzte Theorie. Der nächste Sommer kommt bestimmt! „Ein
richtig liebenswürdiges Buch.“ (Hermann Götz, schreibkraft)
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mi 12. dezember 20:15

Mediendesign: Präsentation von StudentInnen des Studienganges
Informationsdesign
FINAL CRIT: “Das Leben der Hamster in Schuhschachteln”
Mediendesign zum Thema „Das Leben der Hamster in Schuhschachteln“ Das
Gitter ist der Horizont und die Rettung und die Not, in der Hand zittern
sie und etwas später sind sie tot.
von Studenten des Studienganges  Informations-Design / Major
„Interaction & Media Design“ mit Marlene Streeruwitz und Fritz
Ostermayer
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do 13. dezember 20:00 Lesungen

Ulrike Hutter: Wienfluß. Kriminalroman (edition selene, 2001) Patricia
Brooks: Kimberly. Eine Cyber-Soap-opera (edition selene, 2001) /
Eintritt: öS 60,- / € 4,36
Dem Wiener Verlag edition selene gelingt es mittlerweile seit Jahren,
großartige AutorInnen ? darunter der diesjährige Bachmann-Preisträger
Michael Lentz ? und erstaunliche wie viel beachtete Debuts im Programm
zu führen. So nimmt es nicht Wunder, dass im Herbst-Programm der selene
auch heuer wieder zwei wunderbare Debutromane zu erlesen sind.
Ulrike Hutter legt mit Wienfluß ihr Debut vor. Wienfluß ist ein Krimi
oder vielmehr eine Krimimutation, Ort der Handlung ist Wien oder
vielmehr die Topographie eines Bewußtseinsstromes "Wien", denn Hutters
Erzählperspektive löst die Grenzen zwischen lebenden und toten Personen,
zwischen realen und geträumten Szenen sowie die Grenzen der äußeren
Beschaffenheit eines Ortes auf. "Wienfluß" schildert die Erlebnisse der
in den Donauauen ermordeten Gerda Krajicek im Moment ihres Todes.
Patricia Brooks lebt als freie Schriftstellerin in Klosterneuburg. Mit
Kimberly hat sie nach den Prosabänden Aquadrom und
Feuerfahrt/Winterspiel ihren ersten Roman veröffentlicht. Vordergründig
eine Cyber-Soap-opera, ein literarischer Comic, inhaltlich ein
Vexierspiel der Realitäten in bester Tradition.
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fr 14. dezember 10:00 - 17:00

Workshop: Die doppelte Sprache der Kleider, Gebärden und Bauten.
The Public Space as a Space of Appearance
10.00 Introduction of the argument and the participants
11.30 Presentation of Marjetica Potrc and Presentation of Kim Curtis
Discussion
13:00 - 14:30 Lunch
14:30-18:00 Afternoon workshop

Öffentlichkeit und Raum in der Begriffswelt Hannah Arendts. (Konzept &
Organisation: Anna Schober)
Thematisiert werden die politischen Effekte von öffentlichem Auftreten,
Sich-Kleiden und urbanen Architekturen Anfang des 21. Jahrhunderts.
Welche Rolle spielen solche ästhetische Interventionen im Stadtraum für
die Schärfung unseres Realitätssinns oder dafür, wie wir uns mit anderen
verbinden und trennen? Können alle Räume, die wir durchqueren, um von
einem Punkt in der Stadt zu einem anderen zu gelangen, als "öffentliche
Räume" bezeichnet werden? Wie konstituiert sich Öffentlichkeit heute
anders als vor dem Eingriff von Film, Fernsehen oder Internet? In
welcher Weise kann Architektur, Design und Kunst einer aktuellen Tendenz
hin zur Ausbreitung sozialer Beziehungen, die von allem Überraschenden
und Ungewöhnlichen gereinigt sind, entgegenwirken? Wie können sich diese
Disziplinen des Visuellen in einen Aufbau von Foren einbringen, in denen
wir uns auf unabhängige Weise begegnen, wo wir Neues beginnen und
Urteile austauschen können? Entlang dieser Fragen wird in dem Workshop
drei Tage lang gemeinsam mit Expertinnen der politischen Philosophie,
der Architektur, der Interventionskunst und des Fashion-Design
diskutiert und gearbeitet. Dabei bezieht sich der Workshop auf Begriffe
von Öffentlichkeit, Körper und Ästhetik, wie sie von Hannah Arendt
vorgenommen und seither in Theorie und Kunst weiterentwickelt worden
sind. Warum gibt es diese Bezugnahme auf Hannah Arendt? Weil Hannah
Arendts Blick auf den öffentlichen Raum das Potential von
Ganzheitlichkeit und Querdenkertum birgt und es so ermöglicht, das, was
meist in unterschiedliche Disziplinen (etwa Ästhetik und politische
Theorie) oder unterschiedliche Fragestellungen (etwa Geschichte des
Körpers und Geschichte des öffentlichen Stadtraums) aufgespalten ist,
zusammen zu denken und miteinander in Austausch zu bringen.
Eingeladene Expertinnen: Kimberley Curtis (Ph.D. Political Science,
University of Massachusetts, Amherst) ist Professorin für
Politikwissenschaft und Women’s Studies an der Duke University (USA).
Sie ist Expertin auf dem Gebiet der politischen Theorie, speziell
feministische Theorie, Demokratiegeschichte und Theorien des
öffentlichen Raums. Edwina Hörl ist Fashion-Designerin. Österreichischer
Förderungspreis für Mode (1990). 1991-1993 arbeitete sie im Rahmen eines
Fellowships mit Yohji Yamamoto/ Japan. Japan Design Exhibit (Osaka
1995). Seit 1996 präsentiert sie zwei Kollektionen jährlich, seit 1999
gibt es auch “Edwina Hörl untouched”. Marjetica Potrc
(Architektin/Künstlerin, University of Ljubljana) ist
Stadt-Antropologin. Sie untersucht das veränderliche Terrain der
zeitgenössischen Stadt und insbesondere einen Trend, den sie als
“individuelle Initiativen” bezeichnet, rangierend von
Hausbesetzeraktivitäten bis zur Bildung privater abgeschirmter
Gemeinschaften. Anna Schober (Ph.D. Universität Wien) ist Historikerin
und unterrichtet am Institut für Zeitgeschichte in Wien und Visuelle
Kultur an der Technischen Universität Wien. Sie arbeitet zu den Themen
Visuelle Kultur, Pop-Kultur, öffentlicher Raum und neue soziale
Bewegunge. Linda M. Zerilli (Ph.D. University of California at Berkeley)
ist Professorin für politische Theorie und feministische Theorie an der
Northwestern University in Evanston, Illinois (USA). Sie war 1995-1996
Mitglied des Institute for Advanced Studies und 1998-1999 Fulbright
Fellow an der Universität Konstanz, veröffentlichte mehrere Artikel zur
feministischen Theorie, zu Sprache und Politik und zur europäischen
Philosophie. Insbesondere untersuchte sie, wie das Kollektivsubjekt
”Frauen” in philosophischen und politischen Diskursen rhetorisch
konstruiert und eingesetzt wird.  Der Kulturwissenschaftler Peter
Mörtenböck und die Theoretikerin Martina Kögl werden Kommentare zu
einzelnen Workshopbeiträgen präsentieren. Mehr Information zu den
eingeladenen Epertinnen finden Sie unter:
http://forum.mur.at/kleider.html
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fr 14. dezember 20:00

„Schräge Kleider“ / Eintritt: öS 100,- / € 7,27
Modenschau mit: ap - Alexandra Pötz (A) Boutique Gegenalltag (A) Edwina
Hörl (J) Ingrid Prettenthaler (USA) Kay double U - Karin Zinganel (A)
ODROWAZ - Bettina Reichl (A) van beren - Heike Beren (A)
Bühnenbild: Claudia Wemmers und Nicole David
Videokonzeption: MVD.org
Konzept & Organisation: 72* Petra Maier
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sa 15. dezember 10:00 - 17:00

Workshop: Die doppelte Sprache der Kleider, Gebärden und Bauten.
The double language of bodies and things
10.00 Presentation of Linda Zerilli and Presentation of Edwina Hörl
Discussion
13.00-14.30 Lunch
14:30-17:00 Afternoon workshop and Comments of Trixi+T and Discussion of
the Comments
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sa 15. dezember 20:00
„Schräge Kleider“ Modenschau
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so 16. dezember 10:00 - 15:00

Workshop: Die doppelte Sprache der Kleider, Gebärden und Bauten.
11.00 Morning-Performance Presentation of the results of the workshop of
all the participants Discussion
15.00 end of the workshop

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Tel:  +43/316/827734
Fax: +43/316/82773421
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