pieces to listen to
Claudia Westermann
media at ezaic.de
Mon Dec 3 16:11:02 CET 2001
Hi,
might be of interest to some more people, I thought. Transmissions of a few
radio-sound-art-works. ( akita etc.... )
Also transmitted via internet.
http://www.br-online.de/bayern2radio/sendungen/hoerspiel.shtml
you can access the real audio transmission by clicking the loud speaker
sign on the above mentioned web page.
The piece from 1970 they transmit on dez. 19th might be more interesting if
one understands German ...
actually Jandl/Mayröcker is pretty much about the sound of language, so
perhaps it is also interesting,
without understanding the meaning of the words ... well ... not so sure
about this ....
greetings claudia
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wednesday 5.12.2001 16.05 Uhr
One Word One Sound (3)
BR/intermedium rec. 2001 14'46
word: "waiting" (Robert Lax)
sound: papier wellen
artist: Merzbow 7.01
word: "lebensfehler" (Friederike Mayröcker)
sound: papier zerren
artist: Zentralflughafen 7.45
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wednesday, 12.12.2001 16.05 Uhr
One Word One Sound (4)
BR/intermedium rec. 2001 10'57
word: "eierschalfarbenes" (Thomas Meinecke)
sound: papier rollen
artist: FX Randomiz 5.42
word: "kakadu" (Richard Huelsenbeck)
sound: papier schnippen
artist: Sparks 5.15
Eine Einladung an verschiedene Künstler, ein Hörstück zu produzieren: Eine
Wort- und eine Soundaufnahme in Sekundenlänge sind die beiden einzigen
Vorgaben, mit denen der BR zu dem fünfteiligen Projekt ‚One Word One Sound'
einlädt. Zehn Musiker und Medienkünstler komponieren mit den vom BR
vorgegebenen Samples Hörstücke. Die Wörter sind Lesungen, Hörspielen und
Performances entnommen. Zu hören sind die Stimmen der Autorinnen und
Autoren. Das Wort "Lebensfehler" beispielsweise stammt aus einer Lesung von
Friederike Mayröcker, das Wort "survivor" aus einer Lesung von Raymond
Federman. Die Sounds wurden im Hörspielstudio des BR aufgenommen - ein
Bogen Papier wurde zerknüllt, gerissen, gerollt oder auf andere Weise
hörbar gemacht. Soweit die Vorgaben des BR. Die Entwicklung und Gestaltung
der Hörstücke bleibt den Musikern und Medienkünstlern überlassen.
Hinter der Einladung steht keine aktionistische Beliebigkeit. Sie knüpft
vielmehr an verschiedene Traditionen an. Zum einen spielt das Konzept auf
One-Word-Poems der literarischen Moderne an, auf serielle Texte etwa wie
sie der amerikanische Lyriker Robert Lax kreierte. Robert Lax selbst ist
mit dem Wort "waiting" vertreten. Zum anderen bezieht sich die Vorgabe auf
die Tradition minimalistischer Konzepte. Eine dritte Linie kommt aus der
Abteilung Hörspiel und Medienkunst des BR: Hier haben Einladungen mit
verschiedenen Vorgaben Tradition. Zuletzt entstanden auf einer solchen
Basis die ‚soundstories' (2000). Dieses Mal soll mit einer minimalen
Vorgabe der maximale gestalterische Spielraum für die Gestaltung der
Hörstücke bereitet werden.
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wednesday 19.12.2001 16.05 Uhr
Ernst Jandl/Friederike Mayröcker
Spaltungen
Realisation: Heinz von Cramer
Produktion: WDR/SWF 1970 15'15
‚Spaltungen' spielt den Effekten, die entstehen, wenn unsere Sprache auf
Substantiv-Aussagesätze reduziert wird. Die Anordnung wird von
musikalischen Prinzipien bestimmt: Rhythmus und Tonstärke, Solostimme und
Chor, Wiederholung und Variationen. Einzelne abgespaltene Worte bekommen
eine neue Bedeutung, ihr Sinn provoziert einen Gegensinn und damit weitere
Variationen. So wird die Person, das "Ich" der 'Spaltungen' allmählich
infrage gestellt durch seine Verwandlung zum "n/ich/t" oder in der
Variation des Chores zu "n/ach/t".
"Was ich vom Hörspiel fordere, ist: es muss akustisch befriedigen,
faszinieren, reizen, das heißt der akustische Vorgang muss beim Hörer eine
ganz bestimmte Reaktion hervorrufen, etwas, das in der Nähe musikalischen
Genusses liegt, aber statt von Tönen von Worten und Geräuschen ausgelöst
wird" (Friederike Mayröcker).
Ernst Jandl (1925 -2000) erhielt zahlreiche Preise, u.a. den Büchnerpreis
(1984) und den Frankfurter Hörspielpreis (1989). Der BR produzierte die
Hörspiele: ‚Das Röcheln der Mona Lisa' (1970), ‚Szenen aus dem wirklichen
Leben' (zusammen mit Ernst Kölz, 1990), ‚jandls Dilemma' (1993).
Friederike Mayröcker, 1924 in Wien geboren. Der BR produzierte die
Hörspiele ‚Obsession' (1993), ‚Die Hochzeit der Hüte' (1995), ‚"will nicht
mehr weiden"
Requiem für Ernst Jandl' (2001).
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