KIOSK F Ü R N Ü TZLICHES WISSEN
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Wed Nov 9 19:45:04 CET 2005
KIOSK FÜR NÜTZLICHES WISSEN
Ein Leben in vier Stunden: Eine Versuchsanordnung zur Erinnerung an die
Stadt
Installation von Tulip House
Türkische Erzählungen
Fr. 25., Sa. 26. und So. 27. November 2005
Kölnischer Kunstverein. Projekt Migration
Amerikanische Erzählungen
Fr. 9., Sa. 10., und So. 11. Dezember 2005
KW Institute for Contemporary Art, Berlin
Ein Leben in vier Stunden ist eine urbane Versuchsanordnung. Zeitgenossen
erzählen ihre Lebensgeschichte einem Zuhörer ihrer Wahl entlang
geografischer Stationen: es entsteht ein autobiografischer Roman im vier
Stunden Format. Sprecher und Zuhörer sitzen in einem separaten Filmstudio,
das Publikum verfolgt das Gespräch live über Kopfhörer und Videoprojektion.
Das KIOSK Archiv ist ab Ende November 2005 dauerhaft in den KW stationiert
und kann dort eingesehen werden.
Türkische Erzählungen
Projekt Migration, Kölnischer Kunstverein, Hahnenstrasse 6, Köln (0221
8697647)
Ein Leben in vier Stunden: Zonguldak. Ankara. Istanbul. Essen. Köln.
Erzähler: Aytac Eryilmaz. Zuhörerin: Meral Renz
Freitag, 25. November, 20.00 Uhr – 24.00 Uhr
(in türkischer Sprache mit Simultanübersetzung)
Aytac Eryilmaz, 1952 geb, in Zonguldak in der Türkei. Arbeitete als Drucker
und Verleger in einem linkspolitischen Verlag in Ankara und Istanbul.
Erlebte den Militärputsch 1971 und 1980 und war jeweils mehrere Monate im
Gefängnis. Musste nach dem Publikationsverbot seines Verlages die Türkei aus
politischen Gründen verlassen und kam 1985 nach Deutschland. Arbeitete
ehrenamtlich für Türkei-Data e.V., ein Forum für türkische Intellektuelle in
Deutschland und für DOMiT- Dokumentationszentrum dessen Geschäftsführendes
Vorstandsmitglied er seit 1990 ist. Mitinitiator des Migrationmuseum in
Deutschland e.V. 2003. Projektleitung der Ausstellung: „Fremde Heimat. Eine
Geschichte der Einwanderung aus der Türkei“ 1998 im Ruhrlandmuseum Essen;
„40 Jahre Fremde Heimat. Einwanderung aus der Türkei nach Köln“ im
Historischen Rathaus Köln 2001. Er ist im Kuratorenteam des Projekt
Migration.
Meral Yetimoglu, verheiratete Renz, wurde 1962 in Zonguldak in der Türkei
geboren.
Sie war schon in der Schülerbewegung in der Türkei aktiv, kam aus
politischen Gründen nach Deutschland um hier ihr Studium zu beginnen und war
politisch organisiert im MSB Spartakus und der DKP. Sie ist
Diplom-Sozialarbeiterin mit Zusatzausbildung in Gestalttherapie und
Sexualtherapie und arbeitet seit 1992 im Lore-Agnes-Haus,
Sexualberatungszentrum der Arbeiterwohlfahrt, Essen. Co-Autorin des
Sprachlehrbuches: "Türkisch am Krankenbett".
Ein Leben in vier Stunden: Istanbul, Berlin, New York, Los Angeles.
Erzählerin: Jale Arikan. Zuhörerin: Ayse Polat
Samstag, 26. November 20.00 Uhr – 24.00 Uhr
Jale Arikan, 1969 in Istanbul geboren. Sie kam mit 6 Jahren nach
Deutschland, besuchte die Schauspielschule in Berlin und arbeitete mit 17
Jahren als erste türkische Ansagerin im ARD. Es folgten zahlreiche TV -
Auftritte und Filme. 1996 ging sie nach New York, um „für eine Weile aus der
Rollendefinition Deutsch oder Ausländer auszusteigen“. Von 1997 – 2003 lebte
sie in Los Angeles - ein ekstatischer Zeitabschnitt zwischen den Welten:
Landschaftserlebnisse & Spiritualität und die Plastikkünstlichkeit der
Branche. Filmauswahl: Der Schattenboxer, Lars Becker (1991), Auftritt in
Samson und Delilah, Nicolas Roeg mit Dennis Hopper und Liz Hurley (1996),
Landgang für Ringo, Lars Becker (1997), Ein Engel schlägt zurück, Angelina
Maccarone (1998), Schimanski muss leiden (2000), Hinter der Tür, Neco Celic
(2004), porno!melo!drama!, Heekssok Sohn (2005) und mehrere Filme in der
Türkei u.a.: Der Jäger, Erden Kiral, (1987).
Ayse Polat wurde 1970 in Malatya/Türkei geboren, sie ist kurdischer
Herkunft. 1978 folgte sie ihrer Familie nach Hamburg. Studium der
Germanistik, Philosophie und Kulturwissenschaft. Filmt seit sie 15 Jahre alt
ist, beschreibt sich selbst als Autorenfilmerin und besuchte nie eine
Filmhochschule. Sie drehte mehrere preisgekrönte Kurzfilme auf Super 8 und
Video, Parabeln der Freiheit, die das Leben von Migranten in Deutschland
thematisieren u.a. „Fremdennacht“ (1992), der vom Selbstmord des türkischen
Asylbewerbers Kemal Altun handelt. Ihr Kinospielfilmdebüt, das Roadmovie
"Auslandstournee", erzählt von der Odyssee eines türkischen
Travestiekünstlers und eines kleinen Mädchens durch Europa in die Türkei.
„En Garde“ wurde 2004 mit dem Silbernen Leopard in Locarno ausgezeichnet.
Ein Leben in vier Stunden: München. Frankfurt. Istanbul.
Es erzählen und hören abwechselnd zu: Hilal Sezgin und Jeanine Elif Dagyeli
Sonntag, 27. November, 17.00 Uhr – 19.00 Uhr
Hilal Sezgin, 1970 in Frankfurt geboren, Tochter einer deutschen Mutter und
eines türkischen Vaters, die beide Muslime sind und beide Wissenschaftler.
Hilal Sezgin ist Philosophin, Vegetarierin, Muslima, Buchnärrin und
Katzenfreundin. Seit 1999 arbeitet sie im Feuilleton der Frankfurter
Rundschau, hat einen Kriminalroman veröffentlicht, ihr letztes Buch „Kleines
ABC der Freiheiten“ erzählt in Glossen und Kurzgeschichten über das
Bermudadreieck unglückliche Liebe, Frauen und Großstadtleben. Für die
Geschichte über eine junge deutsch-türkische Arzthelferin wurde sie 2005 vom
Deutschen Journalistinnenbund ausgezeichnet. Derzeit arbeitet sie an ihrem
Buch „Typisch Türkin? Porträt einer neuen Generation“ (im Herder Verlag
Frühjahr 2006).
Jeanine Elif Dagyeli, Jahrgang 1969, Tochter einer deutschen Lehrerin und
eines türkischen Journalisten, Übersetzers und Verlegers. Geboren in München
in ein linkes säkulares Elternhaus, aber aufgewachsen in einem kleinen Ort
bei Nürnberg, wo sie die ständigen Fragen nach Türkei und Islam oft nur mit
viel Phantasie beantworten konnte. Später studierte sie Islamwissenschaft,
wohl auch um endlich diese (und ihre eigenen) Fragen beantworten zu können.
Vor einigen Jahren hat Jeanine Dagyeli den Dagyeli Verlag ihres Vaters
übernommen, außerdem arbeitet sie am Orientwissenschaftlichen Zentrum in
Halle/Saale.
Mit vielem Dank an Shermin Langhoff.
Projekt Migration
Es ist der Blick, der darüber entscheidet, ob und wie wir Migration sehen.
Die Perspektive der Nation macht aus den Menschen, die über die Grenzen
kommen, die Anderen: Fremde, die es zu erforschen und zu verstehen,
abzuwehren und zu kontrollieren, zu nutzen und zu kontrollieren gilt. Ob mit
emphatischer Zuwendung, ökonomischem Pragmatismus oder rassistischer
Ausgrenzung. Die Nation gebraucht die Anderen, um sich selbst ins Zentrum zu
setzen. So entsteht die Erzählung von der Mehrheit und ihren Minderheiten.
Das „Projekt Migration“ steht für den Versuch, diesen Blick umzukehren und
Migration als eine zentrale Kraft gesellschaftlicher Veränderung sichtbar zu
machen. Zahlreiche Veranstaltungsreihen im Kölnischen Kunstverein und ein
internationales Symposium in Griechenland haben diese Arbeit begleitet und
neue Fragen für die Zukunft der deutschen Migrationssgesellschaft eröffnet.
Mit einer groß angelegten, transdisziplinären Ausstellung, einem
Filmfestival, einem internationalen Symposium, sowie diversen
Musikveranstaltungen und einer umfassenden Publika-tion findet das „Projekt
Migration“ seinen vorläufigen Abschluss.
Amerikanische Erzählungen
KW Institute for Contemporary Art, Auguststrasse 69, Berlin (030-2434590)
Ein Leben in vier Stunden: Arkansas. New York. Geneva. Cuernavaca. Brüssel.
Marseille. Berlin.
Jimmie Durham erzählt. Diana McCarty hört zu.
Freitag, 9. Dezember 2005. 21.00 Uhr – 1.00 Uhr
(in englischer Sprache)
Jimmie Durham wurde 1940 als Cherokee in den USA geboren. Schon in den 60er
Jahren als Künstler und Autor bekannt, schloss Durham 1972 die École des
Beaux-Arts in Genf ab und widmete sich ausschließlich der politischen
Arbeit im American Indian Movement. Er war Mitbegründer und Vorsitzender des
International Indian Treaty Committee bei den Vereinten Nationen, wo seine
Tätigkeit u.a. zur Aufsetzung der Internationalen Erklärung der Rechte der
indigenen Völker führte. In den 80er widmete sich Durham wieder verstärkt
der Kunst und dem Schreiben. 1998 kam Jimmie Durham durch ein Stipendium des
DAAD nach Berlin, wo er bis heute lebt während seine Arbeiten international
ausgestellt werden. Zuletzt kuratierte Durham die Ausstellung „The American
West“ in Compton Verney, Warwickshire, Grossbritannien.
Diana McCarty wurde in New Mexico geboren und lebt seit 12 Jahren als
Medienaktivistin in Europa. Sie ist Mitbegründerin des bootlab sowie des
open-source radio projektes reboot.fm in Berlin. In den 90ern initiierte sie
mit anderen die nettime Mailingliste und arbeitete als Teil der Media
Research Foundation als Co-Organisatorin der Metaforum Konferenzen in
Budapest.
Things theory carries home:
Über Outlaws, Rebellen, Flüchtige und den Geschmack von Schicksal.
Avery F. Gordon und Fred Moten im Gespräch
Sonntag, 11. Dezember 2005, 18.00 Uhr – 20.00 Uhr
(in englischer Sprache)
Ein Gespräch über die Möglichkeiten, Bedeutung und Komplexität von
intellektuellem politischem Engagement heute und die Notwendigkeit der
Parteinahme. Avery F. Gordon und Fred Moten gehören zu einer neuen
Generation von Theoretikern, die in ihren Arbeiten Theorie, Fiktion und das
Faktische „miteinander sprechen“ lassen, deren theoretische Sprache ins
literarische vordringt. In diesem Gespräch geht es um die politische
Definition ihrer Arbeit, ihr Verhältnis zu Amerika, die Möglichkeit einer
anderen Geschichte, sowie um die Figur des Outlaws, des Verbrechers, der
Strafe und des Häftlings – und um Krieg, Flucht und Freiheit.
Avery F. Gordon ist Autorin des im anglo-amerikanischen Raum viel beachteten
Buches Ghostly Matters: Haunting and the Sociological Imagination und
Keeping Good Times: Reflections on Knowledge, Power and People, einer
Sammlung von Essays zu politischem Aktivismus und radikaler Tradition in den
USA heute. Sie ist Professorin der Soziologie an der Universität
Kalifornien, Santa Barbara, und Moderatorin der wöchentlichen Radiosendung
No Alibi. Im Moment schreibt sie über Gefangennahme, Krieg und Utopie. Avery
Gordon lebt in Paris und Los Angeles.
Fred Moten wurde in Las Vegas geboren und lebt heute in Los Angeles. Er
unterrichtet u.a. im Department für American Studies and Ethnicity an der
University of Southern California und ist Autor von In the Break: The
Aesthetics of the Black Radical Tradition sowie mehrerer Gedichtbände. Im
Moment arbeitet er an einem Buch über „Flüchtigkeit“ in der
afroamerikanischen Kultur.
Fortsetzung!
Ein Leben in Vier Stunden: L – Z.
Hans Ulrich Obrist erzählt. Michael Diers hört zu. (Teil 2)
Samstag, 10. Dezember 2005, 21.00 Uhr – 1.00 Uhr.
Ein Leben in Vier Stunden: A - K fand Anfang Juli in den KW statt. Hans
Ulrich Obrist sortierte seine Arbeitsbiographie nicht chronologisch, sondern
alphabetisch entlang geographischer Stationen und gelangte in den vier
Stunden nur bis zum Buchstaben K = Köln. Jetzt folgt der zweite Teil von L -
Z.
Hans Ulrich Obrist, international arbeitender Kurator und Kritiker mit Basis
am Musée d‘Art Moderne de la Ville de Paris, Professor an der Universität in
Venedig, Sonderkorrespondent des Magazins “domus” und Chefredakteur des von
agnès b. publizierten “point d‘ironie”. Zuletzt ko-kuratierte er die
Ausstellung „Uncertain States of America“ im Astrup Fearnley Museum of
Modern Art in Oslo.
Michael Diers, Kunsthistoriker, Professor an der HfBK in Hamburg, sowie
außerplanmäßiger Professor an der Humboldt Universität zu Berlin
Mit vielem Dank an Irit Rogoff.
Projekt Migration ist ein Initiativprojekt der Kulturstiftung des Bundes in
Kooperation mit dem Kölnischen Kunstverein, DOMiT e.V., dem Institut für
Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie, Universität Frankfurt a.M.
und dem Institut für die Theorie der Gestaltung und Kunst, ICS/HGK Zürich.
Kooperationspartner: Kunsthochschule für Medien, Köln, Literaturhaus Köln.
Dank an -Crowne Plaza City Centre Köln, AXA art Versicherung AG Köln, Bühnen
der Stadt Köln.
Tulip House (Hannah Hurtzig, Anselm Franke) beschäftigt sich mit der
Konstruktion von öffentlichen Räumen, in denen erzählerische Formate der
Wissensvermittlung erprobt und präsentiert werden. Der KIOSK ist ein
wachsendes Archiv aus Dialogen, Interviews und Autobiografien zum Thema
„Erzählungen von Orten, Städten und Territorien“. www.tuliphouse.de
KIOSK ist ein Projekt von Tulip House für ErsatzStadt, ein Initiativprojekt
der Kulturstiftung des Bundes in Kooperation mit KW Institute of
Contemporary Art.
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